Auschwitz zu besuchen, den Ort zu sehen und zu betreten, bedeutet, sich deutscher Geschichte zu stellen. Es verlangt eine Auseinandersetzung mit Fakten, mit der eigenen Geschichte und dem prüfenden Blick auf unsere Gegenwart.
Die diesjährige Studienfahrt nach Oświęcim fand vom 03. bis 08. Februar statt. Es reisten der Geschichtsleistungskurs und weiterhin interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q4 unter Begleitung von Herrn Mallm und Frau Brenscheid.
Wir besuchten das Stammlager Auschwitz und das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau. In Workshops wurde der Blick auf persönliche Schicksale verschiedener Kinder in Auschwitz gerichtet, wie auch auf den Bericht Henryk Mandelbaums, der als überlebender Häftling des Sonderkommandos über das Lager und seine Abläufe Zeugnis ablegte. Nach Phasen des stillen Schauens hat besonders die Auseinandersetzung mit künstlerischen und medialen Verarbeitungen von Auschwitz und dem Holocaust zur Diskussion angeregt. Zu nennen sind hier die unzähligen Zeichnungen des ehemaligen Auschwitz-Häftlings Marian Kołodziej, die Installation Gerhard Richters auf dem Gelände unserer Herberge und verschiedener Filme wie „The Zone of Interest“. Abschließend besuchten wir Krakau auf den Spuren von jüdischem Leben heute und früher, besichtigten die Remuh-Synagoge und Krakau als alte Universitätsstadt.
Viele sehr persönliche und einprägsame Eindrücke wurden auf dieser Fahrt gesammelt. Nun zurück in Kassel finden sie Vertiefung in eigenen Ausarbeitungen der Teilnehmenden. Verbunden mit dem Wunsch, an den intensiven Austausch der Exkursion anzuknüpfen und das Erlebte im Sinne des „erzählen müssen wir“ weiterzutragen, werden diese an einem Präsentationsabend vorgestellt. Eine Einladung an die Schulgemeinde und Interessierte folgt in Kürze.
BRE
Ergänzung zur Überschrift: Primo Levi, jüdisch-italienischer Chemiker, Partisan, Autor und Holocaust-Überlebender