Griechisch

Griechisch

Griechisch wird in Nordhessen für die Schülerinnen und Schüler allein am Friedrichsgymnasium angeboten. Sie können es als 3. Fremdsprache im Bereich des Wahlunterrichts alternativ zu den Fächern Französisch, MINT und Rudern wählen.

In den Jahrgängen 9 und 10 findet der Spracherwerb mit den modernen Griechisch-Lehrwerken „Kantharos“ (Klett) oder „Xenia“ (C.C. Buchner) statt.

In der Oberstufe liest man dann originale Texte verschiedener Gattungen wie die Odyssee oder die Ilias von Homer, philosophische Texte von Platon, eine Tragödie von Sophokles oder Euripides und die Historien des Herodot.

Am Ende der Q2 (Jg. 12) wird das Graecum erreicht. Das Graecum wird ähnlich dem Latinum an vielen Universitäten in den Fächern Theologie, Latein und Klassische Archäologie vorausgesetzt, mitunter in den Fächern Alte Geschichte und Philosophie.

Damit die Texte auch über den Unterricht hinaus als lebendig erfahren werden können, organisieren wir viele Exkursionen zu Museen und archäologischen Zentren und bereichern damit das Lernen im Unterricht durch außerschulische Erfahrungen. Als besonderes Highlight bieten wir als zusätzliche Bildungsfahrt eine Griechenlandrundfahrt zu den wichtigsten antiken Stätten wie Athen, Delphi oder Olympia an.

Mythos und Logos – Das Fach Griechisch

„… und solange ich noch Atem und Kraft habe, werde ich nicht aufhören, der Wahrheit nachzuforschen …
(Sokrates in seiner von Platon überlieferten Verteidigungsrede, 29d)

Dieses Eingangszitat kann eine Ahnung davon geben, was die, die Griechisch wählen, thematisch erwartet. Denn geht es in den neusprachlichen Fächern darum, eine Sprache aktiv zu beherrschen, so geht es wie im Fach Latein in Griechisch darum, die Schriften der griechischen Schriftsteller und Denker wie Homer, Sophokles und Platon zu lesen – und ihre „Wahrheit“ zu verstehen.

Die Sprache wird dabei im Laufe der Griechischkarriere zunehmend zum Mittel, sich mit den Inhalten der griechischen Literatur beschäftigen zu können.

Denn in der griechischen Sprache sind in Form mythologischer und fachwissenschaftlicher Texte die grundlegenden Gedanken der europäischen Kultur verfasst. Die antiken Griechen haben die Grenzen der modernen menschlichen Geisteswelt in Ethik, Politik, Wissenschaft, Philosophie, Theologie und Kunst abgesteckt und damit eine Ordnung in das Chaos, in die „gähnende Leere“ einer nicht rationalen Welterfahrung gebracht.

Die Begriffe und Fragen griechischer Denker sind daher immer aktuell. Wer sich mit der griechischen Literatur und Kultur beschäftigt, setzt sich mit den existenziellen Bedingungen des Menschen im Allgemeinen auseinander. Griechisch ist neben Ethik damit ein zentrales Fach am FG, in dem philosophische Gedanken behandelt werden. Die alles bestimmende Frage nämlich ist die nach dem gelingenden Leben, nach dem Glück (Eudaimonia). Darum geht es letztlich in allen Texten, die im Unterricht gelesen werden. Denn sie verlangen die Auseinandersetzung mit folgenden Themen:

Wie funktioniert die Welt? Ist alles ein zufälliges Geschehen oder Ergebnis göttlichen Wirkens?
Was ist der Mensch? Was bestimmt ihn, Vernunft oder Trieb?
Was heißt es, „gut“ und „glücklich“ zu leben?
Sollte ich immer gerecht handeln?
Ist die Demokratie die beste Staatsform?

Es steht also der Mensch im Mittelpunkt, der Mensch zwischen Wissensdrang und Skepsis, zwischen Vernunft und Eros, zwischen Logos und Mythos, zwischen Leben und Tod.

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