Weihnachten im Fokus – Die Weihnachtskonzerte 2023 am Friedrichsgymnasium
Bei den diesjährigen Weihnachtskonzerten am Friedrichsgymnasium wurde deutlich, wie vielfältig weihnachtliche Musik ist und dass es keine stilistischen Grenzen dafür gibt, dieses Oberthema in einem Schulkonzert zu präsentieren. Sowohl der Vorchor unter der Leitung von Martin Kratzenberg als auch Haupt- und Extrachor unter der Leitung von Susanne Rhode hatten weihnachtliche Lieder im Programm und wussten diese durch zarte Zweistimmigkeit der Jüngeren und klangvolle Vierstimmigkeit der Älteren sehr gut zu Gehör zu bringen. Beeindruckend, dass in den Chören derzeit knapp 150 Schülerinnen und Schüler mitsingen, die sich kurz vor Ende des ersten Konzertteils zu einem gewaltigen Klangkörper vereinigten, um gemeinsam „Christmas Lullaby“ von John Rutter zu zelebrieren.
Während die Blockflötenensembles unter der Leitung von Eduard Menzel durch ihre zart klingenden Arrangements im ersten Teil des Konzerts vor den Chören positioniert waren und sehr abwechslungsreich und gekonnt musizierend folkloristische und weihnachtliche Stimmungen zu erzeugen wussten, eröffnete die von Daniel Schäfer geleitete Bigband mit gewohnt energiegeladenen Arrangements den zweiten Konzertteil. Außergewöhnlicher Beifall brandete vor allem für das Gesangssolo von Lucas Mogge im Song „The Lady Is A Tramp“ auf, bevor die Bigband ihren Auftritt mit einer gelungenen Choreographie zu Steve Wonders „Superstition“ beendete.
Auch die drei klassischen Orchester der Schule stimmten in den weihnachtlichen Jubel mit ein. Zunächst musizierte das Vororchester, dessen Klangcharakteristik unter der Leitung von Daniel Schäfer diesmal durch die starken Akzentuierungen des Schlagzeugs und der E-Gitarre ungewöhnliche, fast rockige Färbungen besaß. Im Anschluss folgte das Mittelstufenorchester, das – wie das Hauptorchester unter der Leitung von Eduard Menzel – durch die Zeitreise von der Klassik über die Romantik zum modernen Arrangement bekannter Weihnachtslieder zu gefallen wusste. Im zweiten Konzertteil spielte schließlich das 55-köpfige Hauptorchester, dessen Abschlussstück, Sousas „Jingle Bells Forever“, Weihnachtsstimmung in großer, symphonischer Klangfülle erzeugte.
Deutlich wurden einmal mehr die großen Fortschritte, die die Kinder und Jugendlichen im Laufe der Schulzeit an ihren Instrumenten durchlaufen, und die sich durch die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade der dargebotenen Musik der drei Orchester zeigen.
Ein besonderes Erlebnis der orchestralen Musik war die für das Friedrichsgymnasium erstmalige Präsentation eines Konzerts für Alt-Saxophon und Orchester. Pauline Patzelt konnte das gesamte Klangspektrum ihres Soloinstruments abrufen. Der warme und weiche Klang langgezogener Legatopassagen im langsamen Satz mündete in ein furioses Allegro, in dem Pauline die virtuosen und rhythmisch anspruchsvollen Abschnitte temporeich und brillant meisterte. Auch das begleitende Orchester konnte die Gegensätze in der Musik deutlich hörbar machen und trug wesentlich dazu bei, dass Emotionalität und Spritzigkeit des Konzerts sehr gut fassbar wurden.
Der abschließende Höhepunkt des Weihnachtskonzerts war Händels „Halleluja“, das vom Hauptchor, dem ELSE-Elternchor und dem Hauptorchester mit insgesamt 170 Beteiligten musiziert wurde. Die Feierlichkeit des Werkes, die klangliche Ausgewogenheit zwischen Chor und Orchester und der frohlockende, allgegenwärtige Halleluja-Ruf prägten das große Finale des fast dreistündigen Konzerts und führten zu lang anhaltendem, lautstark jubelndem Applaus.
Nach den Dankesworten und den guten Wünschen für die kommenden Feier- und Ferientage beschloss das gemeinsam gesungene „O du Fröhliche“ den Konzertabend in der an beiden Tagen vollbesetzen Aula sehr traditionell.
MEZ