Am Mittwoch, dem 1. Februar hieß es für den Biologiekurs des 12. Jahrgangs von Frau Pauly am Friedrichsgymnasium „Laborkittel an“, als es zu einem Projekttag mit dem Thema genetischer Fingerabdruck ans XLAB nach Göttingen ging. Schon um 7:30 Uhr ging es am Kasseler Hauptbahnhof los in die Universitätsstadt, wo es zunächst eine theoretische Einführung in das Geschehen des Tages gab: Dabei wurde klar, dass es sich bei einem solchen „genetischen Fingerabdruck“ um ein Verfahren handelt, dass nicht nur für Biologie-Begeisterte von Interesse ist, sondern auch bei der Aufklärung von Kriminalfällen mit nur kleinsten Mengen an Erbgut durch Blutspuren oder auch bei Vaterschaftstests Anwendung findet, und das dann genauso von den Schülern durchgeführt wurde. Das Ziel ist, zu sehen, ob ein bestimmtes Merkmal auf dem Erbgut rein- oder mischerbig von den Eltern weitergegeben wird. Es ergibt sich ein für jeden Menschen einzigartiges Bild, welches dann nur dieser einen Person zugeordnet werden kann, also zur Identifikation führt.
Nach Ankunft in Göttingen ging es dann direkt ins Labor, wo, nach alter Corona-Test-Manier, aus der Mundschleimhaut Zellen extrahiert wurden, deren DNA dann untersucht wurde. Bis dahin mussten allerdings noch einige Schritte vergehen: Zunächst wurde die DNA aus den Zellen isoliert, woraufhin dann eine PCR (Polymerase Chain Reaction) durchgeführt wurde (richtig, das, was auch bei Covid Tests gemacht wird). Dabei wird der gewünschte DNA-Abschnitt milliardenfach vervielfacht, sodass man daraufhin eine sogenannte Gelelektrophorese starten kann. Hier hat sich dann nicht nur gezeigt, ob die einzelnen Teams zuvor gründlich gearbeitet hatte, sondern auch, ob der untersuchte DNA-Abschnitt bei dem betreffenden Schüler/Schülerin, wie oben erklärt, rein- oder mischerbig vorliegt.
Am Ende aber noch ein Disclaimer: Auch wenn es genetischer Fingerabdruck heißt, werden nicht die Gene, sondern die nicht codierenden DNA-Sequenzen (Introns) abgelesen und vervielfältigt.
Christopher Heil, Bio LK Q2