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„Was beeinflusst das Lernen bzw. was ist Lernen überhaupt und wie funktioniert das eigentlich?“ Überschrieben mit dieser Leitfrage hielt der durch vielfältige Publikationen und Beiträge zur öffentlichen Debatte bekannte Professor für Neurobiologie und ehemalige Abiturient des Friedrichsgymnasiums, Prof. Gerhard Roth, an seiner alten Schule zwei Vorträge. Nachdem er am Vormittag für die diesjährigen Abiturienten des FGs über biochemische Abläufe während des Lernens und die ethisch spannende Frage, ob der Mensch überhaupt über so etwas wie Willensfreiheit verfüge, informierte, folgte am Abend ein weiterer Vortrag, der die Überschrift „Was beeinflusst den Lernerfolg am stärksten?“ trug.
Prof. Roth referierte dabei über neue Erkenntnisse aus der Hirnforschung und ihre praktische Anwendung im Unterricht. Besonders im Zentrum standen Themen wie das Verhältnis von Lehrern und Schülern zueinander und dessen direkter Einfluss auf den Lernerfolg der Unterrichteten. Immer wieder stellte Prof. Roth auch Bezüge zu seinen eigenen Lernerfahrungen am FG her und berichtete etwa über den nachhaltigen Eindruck, den der damalige Schulleiter Dr. Kirchoff im Lateinunterricht bei ihm hinterlassen habe: „Er war ein göttlicher Lehrer, der seine Schüler durch seinen Vortrag begeistern konnte.“ Des Weiteren sprach der Referent über die Beeinflussung von Intelligenz vornehmlich im frühen Kindesalter bzw. ihre genetische Determination.
Nach beiden Vorträgen hatten Schüler, Eltern und Lehrer die Möglichkeit, Antworten auf ihre persönlichen Fragen zum Thema Lernen und Lehren zu erhalten. Die anschließenden Gespräche zeigten, dass Prof. Roth mit seinen Thesen und Beobachtungen zahlreiche Anstöße zum weiteren Nachdenken und Diskutieren über dieses wichtige Thema gegeben hat.
Dominik Seiss, Jahrgangsstufe Q4
Prof. Dr. Gerhard Roth, ein bekannter Neurobiologe und ehemaliger FG-Schüler, hielt am 03.02.2016 einen Vortrag mit dem Titel: „Hirnforschung und Lernen“. Prof. Roth ging darin auf zwei zentrale Themen ein: das Lernen unter neurobiologischen Gesichtspunkten sowie die ethische Frage nach der Willensfreiheit.
Im ersten Teil erläuterte er die Aufgaben des Hippocampus. Hierbei handelt es sich um das deklarative oder auch Zwischengedächtnis, das aus evolutionärer Sicht eines der ältesten Bestandteile des Gehirns ist. Auch erklärte er die Funktionen des Lang- und Kurzzeitgedächtnisses. Unterstützt wurden seine Erklärungen durch wissenschaftliche Abbildungen.
Prof. Roth, der vor seinem Biologiestudium Germanistik, Musikwissenschaften und Philosophie studiert hatte, vertrat eine sehr eindeutige Position in der Frage der Willensfreiheit. Indem er den Begriff des „Pan-Determinismus“ einführte, machte er deutlich, dass eine solche Freiheit für ihn eine Illusion ist. Alle Entscheidungen des Menschen beruhen laut Roth auf Erfahrungen. Im Anschluss an den Vortrag bekundeten zahlreiche Fragen an den Vortragenden, z.B. ob es sinnvoll sei einem Embryo klassische Musik vorzuspielen, unser Interesse an der Thematik.
Abschließend möchte ich betonen wie erkenntnisreich diese anderthalb Stunden für uns, die Abiturientinnen und Abiturienten des Friedrichsgymnasiums, waren, vor allem da wir uns gerade in einer lernintensiven Phase befinden.
Ariane Peivandi, Jahrgangsstufe Q4