Nachdem der „Römertag“ für die 5.-Klässler im Sommer ein großer Erfolg gewesen war, war es klar, dass gerechterweise auch den älteren Schülern etwas geboten werden musste.
Da Kassel im Schloss Wilhelmshöhe zahlreiche Schätze in der Antikensammlung besitzt, war der Plan schnell gefasst, die Museumslandschaft Hessen Kassel für ein entsprechendes Projekt zu gewinnen. Dort stießen wir auf eine außerordentliche Offenheit, so dass der Umsetzung des Vorhabens nichts mehr im Wege stand.
Nach einer halbjährigen Planungsphase war es dann am 6.2.2018 so weit:
Die Jahrgänge 8 und 9 – knapp 190 Schüler – strömten mit ihren Lateinlehrern und Lateinlehrerinnen ins Schloss und okkupierten 6 Stunden lang die Ausstellungen. Dort konnten sich unsere Schüler an eigens für diesen Projekttag des FG entwickelten Stationen mit Exponaten beschäftigen und aktiv auseinandersetzen. Themen waren dabei die verschiedenen Aspekte der römischen Kultur (z.B. Kunst, Respräsentation, Essen, Sepulkralkultur, Mythologie etc.), die unter Anderem anhand des Kasseler Apolls, der Münzsammlung, anhand von Grabinschriften und Gemälden entdeckt und erarbeitet werden konnten.
Es ging dabei nicht etwa darum, ergriffen die Kunstwerke zu bestaunen, sondern die Exponate als Realien zu deuten und im Zusammenhang der römischen Kultur zu verstehen – und schließlich auch auf unsere moderne Lebenswelt zu spiegeln.
So entstanden z.B. „Olympbook“-Profile für Herkules und eigene Entwürfe für Münzprägungen, die aktuelle wünschenswerte Herrschaftsattribute ausdrückten. Dadurch boten sich vielfältige Anlässe, unsere Kultur und Gesellschaft zu reflektieren.
Das ist es, was Bildung ausmacht.
Dass die MHK diesen wertvollen Tag in dieser Größenordnung und in dieser Qualität extra für die FG-Schüler auf die Beine gestellt hat, macht uns sehr dankbar und auch ein wenig stolz, zumal sich für unsere Schüler das Betreten der Antikensammlung wie eine Heimkehr angefühlt haben dürfte.
DIS