Wolfgang Amadeus Mozart begegnet dem musikinteressierten Besucher Wiens an sehr vielen Ecken und Plätzen. Hier eine Wohnung, da ein Denkmal und natürlich viele Geschäfte, die mit Mozartsouvenirs an seinem Ruhm und Erfolg teilhaben wollen. So machten wir uns ebenfalls auf den Weg, um die wichtigsten Mozartstätten dieser tollen Stadt aufzusuchen. Trotz strömenden Regens bewunderten wir morgens Mozarts Denkmal im Burggarten der Hofburg, bevor wir im bekanntesten Mozartmuseum in Wien, dem „Mozarthaus“ in der Domgasse eine kurzweilige Führung durch seine ehemaligen Wohnräume erhielten.
“Ich achte nicht darauf, was andere loben oder beschuldigen. Ich folge einfach meinen eigenen Gefühlen”. Dieses Zitat von Wolfgang Amadeus Mozart erklärt wohl einige seiner Verhaltensweisen. Seine weltberühmten Stücke wie “Die kleine Nachtmusik” oder die Oper “Die Zauberflöte” sind uns allen bekannt, aber viele wissen wahrscheinlich nicht, dass der Komponist, der schon früh als Wunderkind galt, spielsüchtig war und große Teile seines Einkommens verzockt hat. Solche interessanten Details und natürlich auch ganz viel Wissenswertes rund um sein musikalisches Leben haben wir bei dieser Führung durch das Mozarthaus erfahren, in dem er selbst zwei Jahre gewohnt hat. Wo genau Mozart jetzt “wohnt”, weiß dagegen niemand… Zumindest ein Ehrenmal gibt es für ihn auf dem Wiener Zentralfriedhof, den wir am darauffolgenden Tag aufsuchten. Dort kann man seiner gedenken, wie auch vielen anderen Komponisten und Musikern, wie Brahms, Beethoven, Schönberg, aber auch Udo Jürgens und Falco. Wir erhielten viele Eindrücke, sahen die Unterschiedlichkeit verschiedener Religionen, mit dem Tod umzugehen, aber besonders beeindruckend war es, die musikalischen Grabstätten „unserer Bekannten“ sehen zu können.
Dass wir uns so intensiv mit Mozart beschäftigen konnten, verdanken wir vor allem auch dem Förderverein der Schule, der uns Eintritt und Führungskosten im Mozarthaus für das gesamte Orchester zur Verfügung gestellt hat. Nach dem Zentralfriedhof hatten wir eine gute Stunde Zeit, etwas essen zu gehen, bevor wir zur Volksoper aufbrachen. Auf dem Programm stand die komisch-fantastische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolai, auf literarischer Grundlage von Shakespeare. Mit der U-Bahn angefahren, war die Oper mit ihrer großen Aufschrift schnell zu entdecken. Im Gegensatz zum Besuch der Staatsoper am vorangegangenen Tag hatten wir dieses Mal sogar Sitzplätze, schön auf der Mittelempore gelegen, in den vorderen Reihen, sodass wir eine sehr gute Sicht auf das Geschehen hatten. Die Sitzplätze waren nach dem vorherigen Programm des Tages wirklich angenehm. Auch der Inhalt der Oper war erfrischend und hat für viele Lacher gesorgt. Ohne groß etwas über den Inhalt zu beschreiben, lässt sich sagen, dass diese Art der Oper einen tollen Kontrast zu Tosca gebildet hat, sodass wir die Chance bekommen haben, zwei sehr unterschiedliche Seiten von Oper zu erleben! Als kleine Anekdote: Bei der Verwendung von bunten Pilzen als Requisiten hat man sich am Ende kurz fast wie Zuhause im Staatstheater gefühlt 🙂
Der starke Kontrast ist auch sehr gut in der Architektur der beiden Opernhäuser wahrzunehmen. Einerseits zumindest der Schein von Prunk, Gold, Marmor und Weite in der Staatsoper, andererseits die einfache und schlichte Bauart der Volksoper, ohne Schmuck und edle Materialien. Zwei Opernwelten in zwei Tagen, wunderbar! Alles in allem war die Volksoper mit viel Witz ein guter Abschluss eines langen Tages.
Auch diese Aufführung haben wir durch die großzügige Unterstützung des Fördervereins erleben dürfen, wofür wir uns alle sehr bedanken!
Ein Bericht von Sophie Baumann, Johanna Kraechter und Eduard Menzel
