„Dem Schmerze hingegeben, ohne Speise liegt sie da, verzehrt in Tränen sich die ganze Zeit, seitdem sie weiß, verraten sei sie vom Gemahl.“ (aus Euripides` Medea)
[custom_frame_right][/custom_frame_right] Bald aber überwindet sie die Lethargie und rächt sich an ihrem Mann Jason und seiner neuen Geliebten– und tötet im Wahnsinn ihre eigenen Kinder mit dem Schwert.
Diesen skandalösen Stoff um eine Prinzessin aus dem fernen Kolchis (im heutigen Georgien) und einen ehrgeizigen und treulos-egoistischen Draufgänger hat Euripides in seiner Beziehungs-Tragödie zu Weltliteratur verdichtet.
Der Text wird momentan in der Griechisch-Q-Phase gelesen, und so lag es sehr nahe, eine Exkursion der beiden Q-Phasen zur aktuellen Ausstellung im Liebieghaus durchzuführen. Überraschend – gerade bei dem Titel der Ausstellung – war, dass die Ausstellung vor allem die Vorgeschichte, die sogenannte Argonautensage um Jason und 50 griechische Helden in den Blick nimmt.
Die Suche nach dem „goldenen Vlies“ (eine goldenes Widderfell) führt Jason und die Argonauten schießlich zu Medea, die in Liebe zu ihm entflammt den Argonauten beim Diebstahl des Fells hilft, indem sie unter anderem ihren eigenen Bruder zerstückelt und im Meer verteilt, um die Flotte, die sie bei der Fluch verfolgt, aufzuhalten.
Anschaulich, zugwandt und äußerst informativ entfaltete die gebuchte Führung die ganze Logik des Mythos, der zur Katastrophe in Korinth führen musste. Letztlich blieb Jason trotz aller bestandenen Prüfungen der letzte Erfolg verwehrt: die ersehnte Königswürde. Erst in Korinth durch die Ehe zur Königstochter Glauke konnte dies verwirklicht werden. Dafür allerdings musste er Medea verstoßen.
Die Konsequenz dieser Entscheidung liest man am besten selbst bei Euripides nach.
DIS