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Projektauftakt: “Zweimal Heimat – von Kassel nach Israel”

[custom_frame_left]Synagoge[/custom_frame_left]„Frau Felsenthal, 1912 in Kassel geboren, war eine herausragende Sportlerin und nahm 1935 an der Maccabiade, der „jüdischen Olympiade“, in Palästina teil, um Nazi-Deutschland den Rücken zu kehren“, ein Schlaglicht auf ein Leben, das eine deutsche Jüdin von Kassel nach Israel führte. 20 FG-Schülerinnen und Schüler erfuhren in der letzten Woche von Experten, wie es Ilse Felsenthal und anderen Juden im „Dritten Reich“ gelungen war, auf zum Teil abenteuerlichen Wegen nach Israel auszuwandern. In der Kasseler Synagoge fand der Auftakt zum Projekt „Zweimal Heimat“ statt, das deutsche und israelische Jugendliche im Rahmen einer biographischen Recherchearbeit zusammenbringen soll. Der Anlass dafür ist ein doppeltes Jubiläum: 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland sowie 25 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Kassel und Ramat Gan.

Nach einer Besichtigung der Synagoge unter sachkundiger Begleitung von Esther Haß trafen unsere Schülerinnen und Schüler Experten von verschiedenen an dem Projekt beteiligten Vereinen und Institutionen: Manfred Oelsen und Jürgen Menzel-Machemehl von der Deutsch-israelischen Gesellschaft, Dr. Eva Schulze-Jander von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Dr. Gunnar Richter von der Gedenkstätte Breitenau und Ernst Klein vom Verein „Gegen Vergessen – für Demokratie“. Die Initiatorin des Projektes, Stadträtin Brigitte Bergholter, sprach ihren Dank für das Engagement aus und freute sich über das große Interesse der Schüler. Das Ziel ist die gemeinsame Erarbeitung von deutsch-israelischen Lebensläufen unter dem Einfluss der Nazi-Diktatur durch Schülerinnen und Schüler aus Kassel und Ramat Gan: Während die Kasseler den Teil bis zur Auswanderung übernehmen, erarbeiten die israelischen Partner die Fortsetzung des Lebenslaufes in Israel. Im Rahmen eines Israelbesuches der FG-Schüler im nächsten Sommer sollen beide Teile dann zusammengefügt und die komplette Biographie präsentiert werden. Die Kontakte könnten bereits durch Videokonferenzen angebahnt, erste Arbeitsergebnisse im Vorfeld über das Internet ausgetauscht werden – das ist die Projektidee.

Alle Beteiligten zeigten sich sehr zufrieden mit dem Projektauftakt in der Kasseler Synagoge und die betreuenden FG-Lehrer René Mallm, Marcus Neumann und Bernd Stute bedankten sich für das Angebot der Stadt Kassel sowie für die Unterstützung durch die Experten. Es wäre dem Projekt sehr zu wünschen, so der einhellige Tenor des Abends, dass die angebahnten Kontakte einen wertvollen Beitrag zum Thema Erinnern und Verständigung leisten können. Ilse Felsenthal übrigens war 1972 Gründungsmitglied und dann letzte Vorsitzende des „Vereins ehemaliger Kasselaner in Israel“. Sie starb im Jahr 2005 hochbetagt in Tel Aviv.

STU

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