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KASSEL. Unter ihre Schulzeit setzen sie „ein großes Plus“. Mit dieser unaufgeregten Bewertung der zurückliegenden Jahre sind sich Armin Peivandi (19) und Jonathan Friedrichs (17) aus Kassel einig. Ebenso darin, dass sich beide als „gut organisiert“ und vielseitig interessiert bezeichnen, Klassen übersprungen haben und genau wissen, wie es für sie im Herbst weitergehen wird. Die beiden Spitzen-Schüler am Friedrichsgymnasium haben jetzt ihre herausragenden Abiturzeugnisse in Empfang genommen mit Noten, die für viele unvorstellbar sind: Beide bewerben sich um ihre Studienplätze mit der Traumnote 1,0. Rechnerisch liegen ihre Noten bei 0,7 und 0,8. Dies ist möglich, weil sich eine Note aus jeweils drei Punkten zusammensetzt: 13, 14 und 15 Punkte entsprechen den Noten 1-, 1 und 1+. Armin (Leistungskurse Englisch und Biologie) und Jonathan (LK Griechisch, Latein, Deutsch) haben ihre Abiturprüfungen mit 15 Punkten abgelegt und auch im Laufe ihrer Oberstufenzeit ungezählt oft 15 Punkte erhalten. Haben sie auf diese brillanten Noten hingearbeitet? „Ich war nie notenfixiert“, sagt Jonathan und Armin ergänzt: „Ich habe nicht im Ansatz versucht, meinen Abi-Schnitt auszurechnen. Ich wusste, er wird gut, aber auf eine Null vor dem Komma habe ich zu keiner Zeit spekuliert.“ Auch habe er nie stur gebüffelt und sogar während der heißen Prüfungsphase noch Zeit für Freunde und Cocktailpartys gehabt. Armin Peivandi, der ein Jahr lang in England war, wo er gelernt habe, „systematisch zu arbeiten“, will wie sein Vater, der Herzchirurg ist, Medizin studieren. Den Sommer wird er deshalb mit einem dreimonatigen Pflegepraktikum verbringen, bevor es ihn im Herbst an die Uni Heidelberg zieht. Jonathan Friedrichs (Mutter Lehrerin, Vater Theologe) gönnt sich jetzt zusammen mit seiner Freundin erst einmal eine Pause vom Lernen mit einer Reise zu den europäischen Musikfestivals. „Den Abschluss bildet Verona in Italien“, sagt er und strahlt. In Tübingen beginnt Jonathan dann am renommierten Leibnitz-Kolleg ein Studium generale, bei dem er ein Jahr lang in verschiedene Wissenschaften hineinschnuppert. Langfristig könne er sich eine Karriere als Jurist vorstellen.
Text und Foto: Christina Hein
Quelle: HNA vom 2.7.2014