Berichte

Der Meister der Rede

cicero[custom_frame_left][/custom_frame_left]Marcus Tullius Cicero ist der berühmteste Redner der Welt, doch er ist längst tot. Geboren wurde er am 3. Januar 106 v. Chr. in Arpinum. Seine Karriere begann, als er jung war. Er war dünn und litt an Schlafstörungen; er stotterte, weil er durch seinen gebildeten Wortschatz nicht wusste, wie er sich ausdrücken sollte. Cicero war Anwalt und hochintelligent. Sein Sekretär war Tiro, ein Sklave von seinem Vater, der ihn ihm vererbte, da er kurz darauf starb. Ciceros Vater war ein Ritter, doch trotzdem war er arm. So heiratete er eine Frau namens Terentia, denn sie hatte viel Geld und stammte aus einer angesehenen Familie. Cicero wollte ganz nach oben. Da er nun Geld hatte, reiste Cicero mit Tiro nach Griechenland, wo er sich zu einem guten Rhetoriker ausbilden ließ. Nachdem Cicero nach einer sechsjährigen Ausbildung fertig war, war er kaum wiederzuerkennen, da von Schlafstörungen und Stottern keine Spur war. Nun war er fest entschlossen, sein Ziel zu verwirklichen.

Cicero trat sein Amt als Quästor in Sizilien an. Dort waren alle begeistert von ihm. Als er seine Amtszeit beendet hatte und wieder in Rom war, kam der junge Sthenius aus Sizilien und wollte den Statthalter Verres anklagen, da Verres auf der ganzen Insel Kunstobjekte stahl. Doch das wurde schwer für Cicero, denn Verres galt als „der Eber mit der blutverschmierten Schnauze“, da er auf Sizilien diejenigen, die er ausrauben wollte, beschuldigte und wegen Hochverrats anklagte. Ein schweres Delikt, wofür man meistens gekreuzigt wurde. Manche Angeklagten flüchteten, doch bis auf Sthenius hatte das niemand geschafft. Da dann alle Beschuldigten nicht mehr zu Hause anwesend waren, ließ Verres das Haus auf Kunstobjekte untersuchen. Sogar von Tempeln klaute Verres. Sthenius versteckten sie vor Verres, damit seine Handlanger ihn nicht wieder zurück nach Sizilien transportierten, in der Subura, ein Stadtteil Roms, in dem eher die ärmeren Leute wohnten. Cicero klagte im Senat Verres an. Darauf folgte an einem anderen Tag eine Rede, die er aber ausführen konnte, da Verres´ Anwalt Hortensius Hortalus ihn andauernd unterbrach, weil dieser Prätor war und das Recht dazu hatte. Ciceros nächster Schritt war das Amt des Volkstribuns, damit Sthenius in der Subura leben, ohne dass er verhaftet werden konnte. In der Basilika Porcia hielt gerade Marcus Porcius Cato eine Rede darüber, warum die Gärten in Rom immer gepflegt werden sollten. Er hörte auf, als ihm jemand ein Fisch an den Kopf warf. Dann begann Cicero seine Rede vor dem Volkstribunat, erst leise, dann kam er jedoch richtig in Fahrt. Am Ende bekam er zehn von zehn Stimmen. Somit war der erste Schritt getan. Das freute auch Sthenius.

Danach wollte er Beweise sammeln, denn nur die Aussage von Sthenius reichte nicht. Somit stellte er einen Antrag bei dem Prätor Glabrio. Er gewann nur dank Catulus, weil sich dieser der Stimme enthielt und sich daraufhin drei weitere Senatoren anschlossen. Da dieser Schritt nun auch erledigt war, konnten sie nach Sizilien gehen und zum Beispiel alte Rechnungen überprüfen. Genau das tat Cicero auf Sizilien. Sie besichtigten einen Kerker, der als sehr schrecklich gelten sollte, weil dort oft Inhaftierte zu Tode gefoltert wurden. Sie durchsuchten ein Haus eines Liktors von Verres, obwohl sie dazu nicht befugt waren. Das bekam der Statthalter Metellus mit; so kam es zu einem Rededuell. Beide redeten einander scharf an, aber mit seinem eleganten Redestil gewann Cicero. Jedoch gab es einen kleinen Prozess, der zur Folge hatte, dass Cicero seine ganzen zu Unrecht beschlagnahmten Dokumente aus dem Haus des Liktors zurückgeben musste. Die ganze Nacht aber hatten Cicero, sein Cousin Lucius, Bruder Quintus und Freund Piso Abgleiche gemacht. Nach zwei Monaten mussten sie wieder zurück, mit Körben voll Beweismaterial. Im Anschluss sortierten sie das Material, was sie gegen Verres verwenden konnten.

Bei der Anklage vertrat Hortensius Verres so gut er konnte. Seine Weise zu reden, nämlich die asiantische Weise (eine Art „blumigen“ Redestils), kam nicht gegen Ciceros Stil an. Dieser fing leise und stotternd an, damit auch alle gut zuhörten, dann sprach er mit viel Kraft in der Stimme. Hortensius riet Verres, ins Exil zu gehen. Dieser befolgte die Anweisung. Verres verbrachte den Rest seines Lebens in Massilia. Erdrückend war auch das viele Beweismaterial. Während damit Verres Karriere beendet war, fing Ciceros Aufstieg nach diesem wichtigen Prozess erst richtig an.

Lukas Maximilian Müller, 6a

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